Erfolg für „Zero-Pellet-Loss“-Pakt

Die Bilanz des ersten Jahres seit Inkraftttreten des „Zero-Pellet-Loss“-Pakts zwischen dem Umweltministerium und der österreichischen Kunststoffindustrie liegt vor. Ihr zufolge verminderte die Industrie den Eintrag von Plastikgranulat (Pellets) in die Gewässer von 4,9 Kilogramm pro Tag auf weniger als ein Kilogramm. Dies entspricht einer Reduktion um etwa 80 Prozent. Zum Vergleich: Die Gesamtproduktion der Branche beläuft sich auf rund zwei Millionen Tonnen Plastik pro Jahr, also etwa 5.500 Tonnen pro Tag.

Stern, Vella, Rupprechter
Bild: BMLFUW/Christopher Fuchs
„Vorreiterrolle“: Borealis-Vorstand Alfred Stern, EU-Umweltkommissar Karmenu Vella und Umweltminister Andrä Rupprechter (v. l. n. r.) beim Unternehmensbesuch in Schwechat

 

Einen maßgeblichen Beitrag zur Verminderung leistete die Borealis, hieß es bei einem Unternehmensbesuch von EU-Umweltkommissar Karmenu Vella und Umweltminister Andrä Rupprechter am vergangenen Freitag in Schwechat. Laut Aussendung des Umweltministeriums ist das dortige Borealis-Werk „so gut wie pellet-dicht“. Dies sei auf den „Einbau von besseren Filtern in den Abwasseranlagen, die Festlegung genauerer Reinigungsrichtlinien und die Schulung der Mitarbeiter“ zurückzuführen. Das Unternehmen arbeite an weiteren Verbesserungen, deren Wirkung das Umweltbundesamt (UBA) kontrolliere. In Ergänzung zu den bestehenden Pellets-Abscheideanlagen werde ein „hochmodernes Filtrationssystem“ installiert. Alfred Stern, Vorstandsmitglied der Borealis, verlautete, diese arbeite daran, „neue Maßstäbe im Gewässerschutz setzen zu können. Mit dem Einsatz von ‚bestverfügbaren Technologien‘ streben wir eine Vorreiterrolle in Europa an“.

 

Vella lobte den „Zero-Pellet-Loss“-Pakt. Dieser sei ein gelungenes Beispiel für einen Schritt in Richtung der Kreislaufwirtschaft, die die EU-Kommission anstrebe. Rupprechter ergänzte, der Pakt trage dazu bei, den Austritt von Kunststoffgranulat in die Umwelt zu vermeiden. Es gelte, „europaweite Lösungen für eine plastikfreie Umwelt“ zu finden. Mit dem Pakt habe Österreich dabei eine „Vorreiterrolle“ übernommen. Dies bestätigte der stellvertretende Geschäftsführer des UBA, Karl Kienzl. Ihm zufolge arbeitet das UBA „im Netzwerk der Europäischen Umweltagenturen an einheitlichen Messmethoden, an europaweit vergleichbaren Daten und an der Identifizierung der wirksamsten Hebel, um die Plastikverschmutzung der Umwelt zu eliminieren“.