Wirtschaftsministerium präsentiert Aktionsplan Biotech

Die Zahl der österreichischen Biotech-Unternehmen soll mithilfe des „Aktionsplans Biotech“  in den nächsten fünf Jahren auf 200 erhöht werden. Dafür nimmt das Wirtschaftsministerium bis 2015 rund 50 Millionen Euro in die Hand und verdoppelt damit nach eigenen Angaben die jährliche Förderung auf diesem Sektor. 

IMBA-Chef Josef Penninger und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bei der Präsentation des Aktionsplans.
Bild: BMWFJ/Hopi-Media/Bernhard J. Holzner
IMBA-Chef Josef Penninger und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bei der Präsentation des Aktionsplans.

 

Der Aktionsplan setzt auf eine bessere Finanzierung von Start-up-Unternehmen und neue Förderschienen, die von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt werden. Erstes Ziel sollen die seltenen Erkrankungen sein, für die ab sofort ein Programm zu Prävention, Diagnose und Therapie eingerichtet wird. Für derartige Projekte wurden zusätzliche Mittel zugesichert, 10 Millionen Euro stehen noch in diesem Jahr, 20 Millionen für 2014 und 2015 zur Verfügung.

Mit der aktuellen Ausschreibung des FFG-Programmes „Research Studios“ läuft parallel dazu ein Schwerpunkt im Bereich der Lebenswissenschaften. Research Studios sind kleine und flexible Forschungseinheiten, die sich der Anwendung und Umsetzung von Forschungsergebnissen in Unternehmen widmen. Für dieses Programm stellt das Wirtschaftsministerium zunächst einmal 16,8 Mio. Euro zur Verfügung. Zur besseren Finanzierung von Start-Ups wurden darüber hinaus zwei Fonds beim Austria Wirtschaftsservice (AWS) aufgelegt, die langfristig 110 Mio. Euro verfügbar machen sollen.

 

Lücke im Innovationssystem füllen

Laut Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner soll mit diesem Ansatz eine langjährige Schwäche des österreichischen Innovationssystems beseitigt werden. Auch das neue Seedfinancing-Programm, das 50 Prozent der jährlich verfügbaren Finanzmittel für Start-Ups aus dem Bereich Life Science reserviert, soll fortgeführt werden. Der Aktionsplan wurde von Reinhold Mitterlehner, dem Molekularbiologen Josef Penninger und Bernhard Fischer, Chef des Biotech-Unternehmens Apeptico vorgestellt. „Mit unserer Initiative wollen wir das große Potential von innovativen Biotech-Unternehmen stärker nutzen und gleichzeitig die Erforschung seltener Krankheiten vorantreiben“, begründete Mitterlehner das Engagement seines Ressorts. Dies würde langfristig sowohl dem Wirtschaftsstandort Österreich als auch den rund 400.000 Bürgern helfen, die von einer seltenen Erkrankung betroffen seien.